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07.10.2010 Neue Tiefseequellen im Atlantik entdeckt
Neue Tiefseequellen im Atlantik entdeckt
Hydrothermalquellen tragen möglicherweise stärker zum Wärmehaushalt der Meere bei als bislang vermutet
Wissenschaftler des Forschungsinstituts MARUM und des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie in Bremen haben an Bord des deutschen Forschungsschiffes Meteor 500 Kilometer südwestlich der Azoren neue Hydrothermalquellen entdeckt. Dort treten inmitten des Atlantischen Ozeans in tausend Metern Wassertiefe bis zu 300 Grad heiße Quellen aus bis zu ein Meter hohen Schloten aus. Die Entdeckung der neuen Tiefseequellen ist von besonderer Bedeutung, weil sie trotz intensiver Suche bei bisherigen Expeditionen in diesem Seegebiet nicht aufgefallen waren. Über die Entdeckung berichten die Forscher in ihrem Video-Blog.
Hydrothermalquellen tragen möglicherweise stärker zum Wärmehaushalt der Meere bei als bislang vermutet
Wissenschaftler des Forschungsinstituts MARUM und des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie in Bremen haben an Bord des deutschen Forschungsschiffes Meteor 500 Kilometer südwestlich der Azoren neue Hydrothermalquellen entdeckt. Dort treten inmitten des Atlantischen Ozeans in tausend Metern Wassertiefe bis zu 300 Grad heiße Quellen aus bis zu ein Meter hohen Schloten aus. Die Entdeckung der neuen Tiefseequellen ist von besonderer Bedeutung, weil sie trotz intensiver Suche bei bisherigen Expeditionen in diesem Seegebiet nicht aufgefallen waren. Über die Entdeckung berichten die Forscher in ihrem Video-Blog.
Den Bremer Wissenschaftlern ist es durch den Einsatz eines neuartigen Fächerecholotes des FS Meteor gelungen, die Hydrothermalquellen aufzuspüren. Diese Technik erlaubt es, die Wassersäule bis zum Meeresboden in bisher unerreichter Genauigkeit bildlich darzustellen. Damit entdeckten die Wissenschaftler eine Fahne von Gasbläschen im Wasser. Bei einer anschließenden Tauchfahrt des ferngesteuerten Unterwasserroboters MARUM-QUEST fanden sie an der vorhergesagten Stelle tatsächlich hydrothermale Aktivität mit Tieren, die für heiße Tiefseequellen am Mittelatlantischen Rücken typisch sind.
Seit der Entdeckung der neuen Quellen suchen die Wissenschaftler die Wassersäule weiterhin intensiv mit dem Fächerecholot ab. Zu ihrem Erstaunen haben sie bislang mindestens fünf weitere Stellen mit Gasfahnen gefunden. Einige liegen sogar außerhalb der vulkanisch aktiven Spreizungszone in Gebieten, von denen bislang keine hydrothermale Aktivität bekannt war.
"Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass viel mehr solcher kleiner aktiver Stellen entlang des Mittelatlantischen Rückens existieren, als wir bislang vermuteten", sagte Dr. Nicole Dubilier, die wissenschaftliche Leiterin der Expedition. "Dies hieße, dass wir den Beitrag von hydrothermaler Aktivität zum Wärmebudget der Meere neu überprüfen müssen. Unsere Entdeckung ist auch so spannend, weil sie eine seit langem offene Frage klären könnte: Wir wissen immer noch nicht, wie sich Tiere zwischen den großen Hydrothermalquellenfeldern, die oft hunderte oder tausende Kilometer voneinander entfernt sind, verbreiten können. Sie könnten diese kleineren aktiven Zonen als Sprungbretter für ihre Verbreitung nutzen."
Die Erforschung von heißen Hydrothermalquellen im Atlantik ist das Ziel von 30 Meeresforschern aus Hamburg, Bremen, Kiel und Frankreich, die sich seit dem 6. September auf dem deutschen Forschungsschiff Meteor befinden. Die Expedition nahe der Azoren an dem Unterwasservulkan Menez Gwen selbst wird vom MARUM, dem Zentrum für Marine Umweltwissenschaften Bremen, finanziert. "Einer der Fragen, die das Team beantworten möchte, ist warum die Hydrothermalquellen in diesem Gebiet so viel Methan ausstoßen - ein sehr potentes Treibhausgas", sagt Nicole Dubilier, die Leiterin des Projekts und Mitglied des Steering Committee des Census of Marine Life-Projektes zu heißen und kalten Quellen ChEss (Chemosynthetic Ecosystem Science). "Ein weiterer wichtiger Forschungsschwerpunkt sind die an den heißen Quellen lebenden Tiefseemuscheln, die in ihren Kiemen symbiontische Bakterien beherbergen. Von diesen Bakterien erhalten die Muscheln ihre Nahrung."
Seit der Entdeckung der neuen Quellen suchen die Wissenschaftler die Wassersäule weiterhin intensiv mit dem Fächerecholot ab. Zu ihrem Erstaunen haben sie bislang mindestens fünf weitere Stellen mit Gasfahnen gefunden. Einige liegen sogar außerhalb der vulkanisch aktiven Spreizungszone in Gebieten, von denen bislang keine hydrothermale Aktivität bekannt war.
"Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass viel mehr solcher kleiner aktiver Stellen entlang des Mittelatlantischen Rückens existieren, als wir bislang vermuteten", sagte Dr. Nicole Dubilier, die wissenschaftliche Leiterin der Expedition. "Dies hieße, dass wir den Beitrag von hydrothermaler Aktivität zum Wärmebudget der Meere neu überprüfen müssen. Unsere Entdeckung ist auch so spannend, weil sie eine seit langem offene Frage klären könnte: Wir wissen immer noch nicht, wie sich Tiere zwischen den großen Hydrothermalquellenfeldern, die oft hunderte oder tausende Kilometer voneinander entfernt sind, verbreiten können. Sie könnten diese kleineren aktiven Zonen als Sprungbretter für ihre Verbreitung nutzen."
Die Erforschung von heißen Hydrothermalquellen im Atlantik ist das Ziel von 30 Meeresforschern aus Hamburg, Bremen, Kiel und Frankreich, die sich seit dem 6. September auf dem deutschen Forschungsschiff Meteor befinden. Die Expedition nahe der Azoren an dem Unterwasservulkan Menez Gwen selbst wird vom MARUM, dem Zentrum für Marine Umweltwissenschaften Bremen, finanziert. "Einer der Fragen, die das Team beantworten möchte, ist warum die Hydrothermalquellen in diesem Gebiet so viel Methan ausstoßen - ein sehr potentes Treibhausgas", sagt Nicole Dubilier, die Leiterin des Projekts und Mitglied des Steering Committee des Census of Marine Life-Projektes zu heißen und kalten Quellen ChEss (Chemosynthetic Ecosystem Science). "Ein weiterer wichtiger Forschungsschwerpunkt sind die an den heißen Quellen lebenden Tiefseemuscheln, die in ihren Kiemen symbiontische Bakterien beherbergen. Von diesen Bakterien erhalten die Muscheln ihre Nahrung."
Videoblog: Neues vom Peildeck
Die Ausfahrt auf einem Forschungsschiff hält jedoch nicht nur Höhepunkte wie diesen bereit, der Alltag auf der Meteor ist auch sonst voller aufregender Ereignisse. Denn auf einem Forschungsschiff wird für die gesamte Dauer der Ausfahrt rund um die Uhr gearbeitet. Dennis Fink, Doktorand am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, berichtet in seinem Videopodcast "Neues vom Peildeck", das vom Hamburger Abendblatt veröffentlicht wird, über den Tauchroboter MARUM-QUEST und die vielen unterschiedlichen Messgeräte sowie über das Leben an Bord. In den etwa zweiminütigen Beträgen zeigen die Wissenschaftler faszinierende Bilder direkt vom Meeresgrund.
Die Ausfahrt auf einem Forschungsschiff hält jedoch nicht nur Höhepunkte wie diesen bereit, der Alltag auf der Meteor ist auch sonst voller aufregender Ereignisse. Denn auf einem Forschungsschiff wird für die gesamte Dauer der Ausfahrt rund um die Uhr gearbeitet. Dennis Fink, Doktorand am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, berichtet in seinem Videopodcast "Neues vom Peildeck", das vom Hamburger Abendblatt veröffentlicht wird, über den Tauchroboter MARUM-QUEST und die vielen unterschiedlichen Messgeräte sowie über das Leben an Bord. In den etwa zweiminütigen Beträgen zeigen die Wissenschaftler faszinierende Bilder direkt vom Meeresgrund.
Weitere Informationen erhalten Sie von:
Dr. Nicole Dubilier
Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, Bremen
Tel.: +49 421 2028932
E-Mail: [Bitte aktivieren Sie Javascript]
Dr. Manfred Schlösser, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, Bremen
Tel.: +49 421 2028704
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Albert Gerdes, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
MARUM - Center for Marine Environmental Research, Bremen
Tel.: +49 421 218-65540
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Dr. Nicole Dubilier
Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, Bremen
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Dr. Manfred Schlösser, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, Bremen
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Albert Gerdes, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
MARUM - Center for Marine Environmental Research, Bremen
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