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24.11.2011 UNESCO-L’Oréal-Förderpreis geht an junge Max-Planck-Forscherin
Fördergeld soll Mütter bei Forschungsreisen unterstützen
Der fwis-Förderpreis ist dreigleisig: Die Hälfte der Förderung ist für die persönliche Unterstützung der Preisträgerin vorgesehen. Im Rahmen des Christiane-Nüsslein-Volhard-Stipendiums soll sie die Wissenschaftlerin darin unterstützen, den Alltag mit Kind zu organisieren. Zusätzlich dazu bekommen die fwis-Stipendiatinnen die Gelegenheit, ein persönliches Karriere-Förderprogramm wahrzunehmen, das Coaching, Mentoring und Karriereseminare beinhaltet. Die andere Hälfte des Fördergeldes geht an die Forschungseinrichtung der Preisträgerin und soll ein Projekt im Sinne der Förderung unterstützen. Auf Wunsch von Judith Klatt soll dieser Teil des Preisgeldes am MPI in Bremen dafür verwendet werden, Wissenschaftlerinnen mit Kindern bei Dienstreisen und Veranstaltungen außerhalb der regulären Betreuungszeiten zu unterstützen. „Die Organisation von Reisen zu Konferenzen und Expeditionen ist für Frauen mit Kindern nicht einfach. Eine finanzielle Unterstützung kann da sehr hilfreich sein“, sagt Judith Klatt. Sie spricht aus eigener Erfahrung, denn für ihr Projekt stehen immer wieder mehrwöchige Messkampagnen im Feld an.
Für eines ihrer Projekte in der Arbeitsgruppe Mikrosensoren erforscht Judith Klatt die Photosynthese von Mikroorganismen. Dazu reist sie zum Kalksteinhöhlensystem von Frasassi in Mittelitalien. „Das besondere an diesen Höhlen ist, dass hier sauerstofffreies, schwefelhaltiges Wasser austritt. Nach und nach reichert es sich mit Sauerstoff an, und der Schwefel verschwindet. Dieser Lebensraum eignet sich ausgezeichnet, um die graduelle Veränderung und Anpassung der photosynthetischen, mikrobiellen Gemeinschaft zu studieren“.
MPI strebt Nachhaltigkeit der Unterstützung an
Das fwis-Projekt am Bremer MPI sieht vor, Wissenschaftlerinnen mit Kindern im Vorschulalter die Mitnahme der Kinder samt einer Betreuungsperson zu ermöglichen. Dabei werden sowohl deren Reise- als auch die Unterkunftskosten getragen. „Da das Fördergeld einmalig gezahlt wird, möchten wie es als Initiativprojekt verstanden wissen“, erklärt Judith Klatt das Vorhaben. „Unser Ziel am Bremer MPI ist es, ein dauerhaftes, hausinternes Budget für die Unterstützung von Dienstreisen für Wissenschaftlerinnen mit kleinen Kindern zu schaffen“. Dieses Ziel wurde zur Chefsache erklärt: Die Direktoren und die Verwaltungsleitung des MPI in Bremen möchten eine nachhaltige Struktur für die Kinderbetreuung während der Reisen von Max-Planck-Wissenschaftlerinnen etablieren.