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Otto-Hahn-Medaille für Rafael Laso Perez

Für seine herausragende wissenschaftliche Arbeit über die Rolle der Archaea beim Abbau von Nicht-Methan-Kohlenwasserstoffen erhält der MPI-Forscher Dr. Rafael Laso Pérez die Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft.

Rafael Laso Perez
Rafael Laso Perez (Foto: Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, A. Esken)
Rafael Laso Pérez (links) und Gunter Wegener (rechts) untersuchen den Stoffwechsel von Archaeen aus Tiefseesedimenten sowohl im Feld als auch im Labor.
Rafael Laso Pérez (links) und Gunter Wegener (rechts) untersuchen den Stoffwechsel von Archaeen aus Tiefseesedimenten sowohl im Feld als auch im Labor. (© Tom Pingel)

Rafael Laso Pérez beschäftigte sich in seiner Dissertation mit einer Gruppe von Mikroben namens Archaeen. Archaeen unterscheiden sich von Bakterien und wurden lange Zeit nur wenig erforscht.

Laso Pérez hat dazu beigetragen, ihre Rolle beim Abbau von Kohlenwasserstoffen in Tiefseesedimenten zu entschlüsseln. Er beschreibt Archaeen, die einen neuen Weg zum Abbau von Nicht-Methan-Kohlenwasserstoffen gefunden haben, wenn kein Sauerstoff vorhanden ist. Diejenigen, die diesen Mechanismus nutzen, finden sich in verschiedenen kohlenwasserstoffreichen Umgebungen, etwa Öl- und Gasaustritten und tiefen Lagerstätten. Dies deutet darauf hin, dass diese Organismen eine bisher unerforschte Rolle beim Abbau von Kohlenwasserstoffen spielen und eröffnet eine Menge aufregender zukünftiger Forschungsfragen.

„Besonders wichtig war die Entdeckung eines neuen Weges zum Abbau von Butan. Dies hat ein ganz neues Forschungsfeld über Archaeen eröffnet und könnte in Zukunft möglicherweise zur Herstellung von Biokraftstoffen genutzt werden“, sagt Laso Pérez. Im Jahr 2018 schloss er seine Doktorarbeit „mit Auszeichnung“ ab.

Die Otto-Hahn-Medaille

In diesem Jahr ehrt die Max-Planck-Gesellschaft zum 42. Mal ihre besten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit der Otto-Hahn-Medaille. Durch die Medaille, die mit 7.500 Euro dotiert ist, sollen die PreisträgerInnen zu einer Karriere in der Forschung motiviert werden.

Otto Hahn steht mit seinem eigenen Lebensweg wie wenige andere für wissenschaftliche Exzellenz und das persönliche und gesellschaftliche Ringen um Fortschritt. Mit Ende Zwanzig begann Otto Hahn die äußerst fruchtbare Zusammenarbeit mit Lise Meitner, die zur Entdeckung der Kernspaltung führte,
für die er 1944 den Nobelpreis für Chemie erhielt. Als Präsident nahm er sich ab 1946 erfolgreich dem Umbau der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft in die Max-Planck-Gesellschaft an.

„Rafael Laso Pérez hat bahnbrechende Forschungsergebnisse über die Rolle von Archaeen beim Abbau von Nicht-Methan-Kohlenwasserstoffen“, betont Prof. Dr. Antje Boetius, die die Arbeit zusammen mit Dr. Gunter Wegener betreute. „Dazu gehört die bemerkenswerte Erkenntnis, dass Methyl-Coenzym-M-Reduktasen – eine Enzymgruppe, die bisher auf die Verarbeitung von C1-Verbindungen beschränkt schien – auch am anaeroben Abbau von kurzkettigen Alkanen beteiligt sind. Die Ergebnisse seiner Studien sind höchst relevant für die Mikrobiologie, Biogeochemie und speziell auch die Evolution der Archaea.“

Mit der Otto-Hahn-Medaille ehrt die Max-Planck-Gesellschaft ihre besten Doktorandinnen und Doktoranden. Besonders begabte junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen so zu einer Hochschul- oder Forscherkarriere motiviert werden. „Ich fühle mich zutiefst geehrt, die Otto-Hahn-Medaille zu erhalten. Sie ermutigt mich, weiter zu lernen, zu forschen und neugierig auf die Welt zu bleiben“, so Laso Pérez. Die Tatsache, dass im Vergleich zu Bakterien so wenig über Archaeen bekannt ist, war eine seiner Hauptmotivationen während seiner Doktorarbeit. „Ich liebe es, den Scheinwerfer auf unkonventionelle Stoffwechsel und Mikroorganismen zu richten.“

"Ohne die Unterstützung meiner Vorgesetzten Gunter Wegener und Antje Boetius wäre diese Arbeit nicht möglich gewesen. Ich bin sehr dankbar für ihre Unterstützung“, fügt Laso Pérez hinzu.

Die Fluoreszenzmikroskopie, eines der Spezialgebiete des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie, hilft bei der Untersuchung dieser faszinierenden Organismen.(© Tom Pingel)
Die Fluoreszenzmikroskopie, eines der Spezialgebiete des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie, hilft bei der Untersuchung dieser faszinierenden Organismen.(© Tom Pingel)

Mehr über die Forschung von Rafael Laso Pèrez

Rückfragen bitte an:

Pressereferentin

Dr. Fanni Aspetsberger

MPI für Marine Mikrobiologie
Celsiusstr. 1
D-28359 Bremen

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1345

Telefon: 

+49 421 2028-9470

Dr. Fanni Aspetsberger
 
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