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Otto-Hahn-Medaille für Katharina Kitzinger und Benedikt Geier

14.04.2021

Gleich zwei Forschende des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie erhalten in diesem Jahr die renommierte Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft – eine große Ehre für die beiden Nachwuchswissenschaftler*innen und unser Institut.

 

Mit der Otto-Hahn-Me­dail­le ehrt die Max-Planck-Ge­sell­schaft ihre bes­ten Dok­to­ran­din­nen und Dok­to­ran­den. Dass in diesem Jahr gleich zwei der begehrten Medaillen am Bremer Max-Planck-Institut landen, ist ein Novum und eine große Ehre. "Zwei Otto-Hahn-Medaillen in einem Jahr gab es an unserem Institut noch nie. Das zeigt die hohe Qualität unserer Doktorandinnen und Doktoranden und ihrer Betreuung. Ich bin überzeugt, dass ich im Namen des ganzen Instituts spreche, wenn ich Katharina und Benedikt von Herzen gratuliere!“, sagt Rudolf Amann, Geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie.

Eine der Medaillen geht an Dr. Katharina Kitzinger, die in ihrer Doktorarbeit wichtige Akteure im Stickstoffkreislauf untersuchte: die Ammoniak- und Nitrit-Oxidierer. Mit ihrer Arbeit lieferte sie völlig neue Einblicke in deren Ökologie, Aktivität und Physiologie. Kitzingers Ansatz war dabei sehr interdisziplinär und reichte von der Forschung auf See bis hin zu modernsten Einzelzelltechniken. „Katharina Kitzingers Arbeit ist ein bedeutender Fortschritt, eine wahre ‚Tour de Force‘ durch die mikrobielle Ökologie des Stickstoffkreislaufs, was sich in Publikationen ihrer Arbeit in einigen der besten Fachzeitschriften widerspiegelt“, betont Marcel Kuypers, Direktor des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie, der Kitzinger während ihrer Dissertation gemeinsam mit Han­nah Mar­chant vom Bremer Max-Planck-Institut und Mi­cha­el Wag­ner an der Uni­ver­si­tät Wien betreut hat. „Ich freue mich außerordentlich über diese Auszeichnung – eine wirklich schöne Überraschung, die einem viel Rückenwind für zukünftige Forschung gibt!“, sagt Kitzinger.

Die zweite Otto-Hahn-Medaille geht an Dr. Benedikt Geier. Ihm wird die Auszeichnung für seine Forschung verliehen, die die chemischen Wechselwirkungen in Bakterien-Tier-Symbiosen mittels Massenspektrometrie und Mikroskopie abbildet. „Die Erkenntnisse aus der Dissertation von Benedikt Geier ermöglichen es, die metabolischen Interaktionen zwischen Tieren und Mikroben in bisher ungekannter Detailgenauigkeit abzubilden“, erklärt sein Betreuer Manuel Liebeke, Leiter der Forschungsgruppe Metabolische Interaktionen am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie. „Mit den Techniken, die Benedikt Geier in seiner Doktorarbeit entwickelt hat, können wir verstehen, wie Mikroben Metaboliten nutzen, um ihre Wirte dauerhaft zu besiedeln.“ Die Methode ist auf nutzbringende Symbionten wie jene, die unseren Darm besiedeln ebenso anzuwenden wie auf Mikroorganismen, die Krankheiten verursachen können. „Besonders wertvoll bei dieser neuen Technik ist es meiner Meinung nach, dass sie auf andere Systeme übertragbar ist“, sagt Geier. „Die Otto-Hahn-Medaille zu bekommen ist eine Ehre und ein Ansporn, hinauszugehen und die Techniken, die ich für diese recht ungewöhnlichen Tier-Mikroben-Symbiosen entwickelt habe, auf andere Systeme zu übertragen.“

Katharina Kitzinger ist eine der Preisträgerinnen der diesjährigen Otto-Hahn-Medaille. (© Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie / A. Esken)
Katharina Kitzinger ist eine der Preisträgerinnen der diesjährigen Otto-Hahn-Medaille. (© Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie / A. Esken)
Benedikt Geier, ebenfalls preisträger der Otto-Hahn-Medaille, wirft an Bord des Forschungsschiffes FS Sonne einen Blick auf seine Forschungsobjekte – Eimer voller Tiefseemuscheln, die gerade an die Oberfläche gebracht wurden. (© Marie Heidenreich)
Benedikt Geier, ebenfalls Preisträger der Otto-Hahn-Medaille, wirft an Bord des Forschungsschiffes FS Sonne einen Blick auf seine Forschungsobjekte – Tiefseemuscheln. (© Marie Heidenreich)

Otto-Hahn-Medaille

In die­sem Jahr ehrt die Max-Planck-Ge­sell­schaft zum 41. Mal ihre bes­ten Nach­wuchs­wis­sen­schaft­le­rin­nen und -wis­sen­schaft­ler mit der Otto-Hahn-Me­dail­le. Durch die Me­dail­le, die mit 7.500 Euro do­tiert ist, sol­len die Preis­trä­ger zu ei­ner Kar­rie­re in der For­schung mo­ti­viert wer­den.

Otto Hahn steht mit seinem eigenen Lebensweg wie wenige andere für wissenschaftliche Exzellenz und das persönliche und gesellschaftliche Ringen um Fortschritt. Mit Ende zwanzig begann Otto Hahn die äußerst fruchtbare Zusammenarbeit mit Lise Meitner, die zur Entdeckung der Kernspaltung führte, für die er 1944 den Nobelpreis für Chemie erhielt. Als Präsident nahm er sich ab 1946 erfolgreich dem Umbau der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft in die Max-Planck-Gesellschaft an.

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Hier finden Sie weitere Informationen zur Forschung der Preisträger*innen:

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