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"Blick hinter die Kulissen" - Besuchergruppe am Max-Planck-Institut

Eine Gruppe von 20 Leserinnen und Leser konnte auf Einladung des "Weser-Kurier" einen Einblick in die Arbeiten am Max-Planck-Institut für marine Mikrobiolgie nehmen.
 
Am Dienstag, den 19. Juli, empfingen der Pressesprecher des Instituts, Dr. Manfred Schlösser, und sein Kollege Heiko Löbner um 10.00 Uhr morgens die Leser des "Weser-Kurier". Im Rahmen der Reihe "Blick hinter die Kulissen" hatte die Zeitung eine Verlosung gestartet und 20 Plätze vergeben.

Manfred Schlösser eröffnete die Veranstaltung mit einer kurzen Einführung, in dem er das Institut und dessen wissenschaftlichen Arbeiten vorstellte. Zusätzlich erhielten die Besucher eine kurze Einführung in die Knotenkunde und durften sich auch selbst daran versuchen. "Ohne Kreuzknoten geht mir hier keiner nach Hause", forderte Manfred Schlösser die Besucher heraus.
Im Anschluss stellte Dr. Tina Treude ihre wissenschaftliche Arbeit an Methan in den Ozeanen vor. Nicht erst seit dem Buch "Der Schwarm" von Frank Schätzing ist dieses Thema von Interesse. Das Vorkommen und die Abbauprozesse von Methan in den Meeren sind für das Verständnis der Erderwärmung, an der Methan als so genanntes Klimagas beteiligt ist, von großer Bedeutung. Dabei lernten die Zuhörer eine besondere Struktur kennen, in denen Methan eingeschlossen ist: Gashydrate. Sie sehen aus wie normales Eis, haben es aber in sich. Unter Normaldruck entweicht das Methan und läßt sich leicht entzünden. Bilder von diesem "Brennenden Eis" gingen vor ein paar Jahren durch die Weltpresse.
Diese Gashydrate bilden sich nur unter hohen Drücken und tiefen Temperaturen wie in Wassertiefen ab 500 Meter in den küstennahen Gebieten. Auch die wirtschaftliche Nutzbarkeit von solchen Methanlagern im Meer wird immer mehr erforscht. Wissenschaftler nehmen an, dass aus diesen Lagerstätten fast doppelt so viel Energie herauszuholen ist wie aus den bekannten Erdöl- und Kohlelagerstätten. " In Japan, wo es keine großen Kohle- und Erdölvorkommen gibt, laufen bereits erste Versuche, diese Gashydrate abzubauen", so Tina Treude. Mit solchen Informationen sorgte sie für Erstaunen bei den Besuchern.
Nach dem Vortrag wurden verschiedene Bereiche des Institutes besucht. Neben dem Confocal-Laser-Scanning-Mikroskop, mit dem Tomas Wilkop hochaufgelöste 3D-Bilder der Mikroben vorführte, bekamen die Besucher durch Andreas Ellrott und Dr. Jörg Peplies die Funktionsweise eines automatischen Pipettierroboters veranschaulicht. "Mit diesem Gerät können viele hunderte DNA-Proben gleichzeitig analysiert werden und dies viel schneller und exakter, als ein Mensch dazu in der Lage wäre", betonte Dr. Peplies.
Zum Abschluss ging es in die sogenannte Lander-Halle. Lander sind autonom agierende Forschungsgeräte, die für Untersuchungen am Meeresgrund von den Ingenieuren und Technikern am MPI entwickelt werden. Jens Langreder führte einige dieser Geräte und ihre Arbeitsweise vor. Dabei konnte er den Besuchern auch neuartige Probennahmeverfahren vorführen, die unabhängig von einander am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven und am Max-Planck-Institut entwickelt wurden.

Nach über zweieinhalb Stunden war der Wissensdurst der "Weser-Kurier"-Leser endlich gestillt. Mit viel Informationsmaterial und einigen kleinen Gastgeschenken verließen die letzten gegen 13 Uhr das Institut. Alle beteiligten Mitarbeiter waren sich darin einig, dass es eine gelungene Veranstaltung mit einem interessierten Publikum war. Die Organisatoren Manfred Schlösser und Heiko Löbner waren sehr zufrieden mit der Resonanz und hoffen auf weitere Besuche von ebenso interessierten Besuchern aus Bremen und umzu.

Manfred Schlösser und Heiko Löbner
Interessiert lauschte die Gruppe den Erzählungen von Dr. Tina Treude.
So funktioniert das: Andreas Ellrott bei der Demonstration des automatischen Pipettieroboters.

Kontakt

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Weitere Bilder finden sie in unserer Fotogalerie.

Sie haben ebenfalls Interesse an einem Besuch des Max-Planck-Institutes? Dann melden sie sich für die Führungs- und Vortragsreihe "Mikroben im Meer" an. Informationen dazu erhalten Sie hier.
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