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03.12.2012 Wis­sen­schafts­preis der Gor­don und Bet­ty Moo­re-Stif­tung

Bre­mer Max-Planck-For­sche­rin er­hält re­nom­mier­ten Wis­sen­schafts­preis von der Gor­don und Bet­ty Moo­re-Stif­tung
 
Bremer Max-Planck-Forscherin erhält renommierten Wissenschaftspreis von der Gordon und Betty Moore-Stiftung

3. De­zem­ber 2012 - Prof. Dr. Ni­co­le Du­bi­lier vom Max-Planck-In­sti­tut für Ma­ri­ne Mi­kro­bio­lo­gie und vom MA­RUM an der Uni­ver­si­tät Bre­men wird heu­te die hoch­do­tier­te Wis­sen­schaft­ler-Aus­zeich­nung der Ma­ri­nen Mi­kro­bio­lo­gie In­itia­ti­ve der Gor­don und Bet­ty Moo­re-Stif­tung ver­lie­hen. Sie ist die ein­zi­ge von ins­ge­samt 16 ge­för­der­ten Wis­sen­schaft­lern, die nicht an ei­nem For­schungs­in­sti­tut in den USA ar­bei­tet. Mit 200 000 bis 500 000 US-Dol­lar pro Jahr und Wis­sen­schaft­ler wer­den für die nächs­ten fünf Jah­re Pio­nier­pro­jek­te der ma­ri­nen mi­kro­bi­el­len Öko­lo­gie ge­för­dert. Be­wor­ben hat­ten sich mehr als 180 For­scher, de­ren An­trä­ge ei­nen um­fang­rei­chen Be­wer­tungs­pro­zess durch­lie­fen. Die Preis­trä­ger zeig­ten Krea­ti­vi­tät und In­no­va­ti­on, und ha­ben das Po­ten­ti­al we­sent­li­che wis­sen­schaft­li­che Durch­brü­che er­zie­len zu kön­nen. „Wir ver­schaf­fen den zu­künf­ti­gen Lou­is Pas­teurs fle­xi­bel ein­setz­ba­re For­schungs­gel­der zu­sätz­lich zu ih­ren bis­he­ri­gen Mit­tel, da­mit sie die Frei­heit ha­ben, un­ge­wohn­te mu­ti­ge Wege in der For­schung zu ge­hen“, sagt Ste­ve Mc­Cor­mick, Prä­si­dent der Gor­don und Bet­ty Moo­re-Stif­tung.
Ni­co­le Du­bi­lier lei­tet die Sym­bio­se-Grup­pe am Max-Planck-In­sti­tut für Ma­ri­ne Mi­kro­bio­lo­gie und ist Pro­fes­so­rin im Fach­be­reich Bio­lo­gie/​Che­mie der Uni­ver­si­tät Bre­men. Ihre For­schungs­the­men sind die Sym­bio­sen zwi­schen Mee­res­tie­ren und Bak­te­ri­en, die aus exo­ti­schen Ha­bi­ta­ten wie den Hydro­ther­mal­quel­len der Tief­see, aber auch aus leich­ter zu­gäng­li­chen Un­ter­su­chungs­ge­bie­ten wie den See­gras­wie­sen im Mit­tel­meer stam­men. Im Jah­re 2011 zeig­ten sie und ihre Kol­le­gen in der Fach­zeit­schrift Na­tu­re, dass be­stimm­te Tief­see­mu­scheln über eine Art Brenn­stoff­zel­le in Form von sym­bi­on­ti­schen Bak­te­ri­en ver­fü­gen, die Was­ser­stoff di­rekt als En­er­gie­quel­le nut­zen.
Nicole Dubilier und ihr Team entdeckten diese besonderen Muscheln, die ihre Energie mit Hilfe von Symbionten aus Wasserstoff ziehen, in einem Hydrothermalfeld. Um diesen mikrobiellen Wasserstoff-betriebenen „Brennstoffzellen“ der Tiefseemuschel auf die Spur zu kommen, setzten die Forscher den Tiefseeroboter MARUM-QUEST vom MARUM ein. (Foto: MARUM).
Ni­co­le Du­bi­lier hat schon kon­kre­te Plä­ne, was sie mit den For­schungs­gel­dern an­fan­gen wird. “Ich bin sehr glück­lich über die groß­zü­gi­ge Un­ter­stüt­zung. Da­mit kann ich jetzt neue An­sät­ze ver­wirk­li­chen, die zwar et­was ris­kant aber sehr viel­ver­spre­chend sind. Mein Ziel ist es, zu zei­gen, wie wich­tig Sym­bio­sen für die Welt­mee­re sind. Sie spie­len eine Schlüs­sel­rol­le für das ma­ri­ne Le­ben und die Bio­di­ver­si­tät, be­son­ders dort, wo es knapp um die Res­sour­cen steht, wie zum Bei­spiel die Tief­see.“

„Lei­der ist es häu­fig so, dass Wis­sen­schaft­ler mit neu­en krea­ti­ven Ide­en durch ein Kor­sett von Vor­schrif­ten und Re­geln in ih­rer frei­en Ent­fal­tung be­hin­dert wer­den“, sagt Bru­ce Al­bert vom Vor­stand der Gor­don und Bet­ty Moo­re Stif­tung und Chef­re­dak­teur des Wis­sen­schafts­jour­nals Sci­ence. Er fügt hin­zu: „Mit der För­de­rung von der Moo­re Stif­tung wer­den den For­schern die Frei­hei­ten und die Fle­xi­bi­li­tät ge­ge­ben, die sie brau­chen, um die­ses Kor­sett ab­zu­le­gen. Sie kön­nen mit mehr Ri­si­ko­be­reit­schaft neue Ko­ope­ra­tio­nen ein­ge­hen um letzt­end­lich neue Ent­de­ckun­gen zu ma­chen.“

„Die­se For­scher sol­len ge­mein­sam un­se­re bis­he­ri­gen An­sich­ten über den Le­bens­raum Oze­an ra­di­kal in Fra­ge stel­len“, sagt Vicki Chand­ler, die das For­schungs­pro­gramm lei­tet. „Die ma­ri­nen Mi­kro­or­ga­nis­men stel­len mehr als 90% der Bio­mas­se in den Mee­ren dar, und wir wis­sen, dass sie den Zu­stand der Ozea­ne we­sent­lich be­ein­flus­sen. Aber auch mit dem, was wir in den letz­ten acht Jah­ren über sie her­aus­ge­fun­den ha­ben, wis­sen wir nur, wer sie sind, aber nicht was sie ma­chen und wie sie in­ter­agie­ren. Mit un­se­rer fi­nan­zi­el­len Un­ter­stüt­zung wol­len wir Wis­sen­schaft­ler aus ver­schie­de­nen Dis­zi­pli­nen zu­sam­men brin­gen und die Wis­sens­lü­cken schlie­ßen.“

Mit die­sen For­schungs­gel­dern von der Gor­don und Bet­ty Moo­re Stif­tung wird es Du­bi­lier und den an­de­ren ge­för­der­ten Wis­sen­schaft­lern er­mög­licht, zu er­for­schen, wie die un­zäh­li­gen mi­kro­sko­pisch klei­nen Le­be­we­sen an der Ba­sis des ma­ri­nen Nah­rungs­net­zes mit­ein­an­der und ih­rer Um­welt in­ter­agie­ren und die Stoff­kreis­läu­fe und Nähr­stoff­haus­halt der Mee­re be­ein­flus­sen. Die­se Un­ter­stüt­zung wird auch neue Ein­bli­cke ge­ben und neue Fra­gen er­mög­li­chen, die un­ser we­sent­li­ches Ver­ständ­nis von den Öko­sys­te­men im Meer und dem Kli­ma­wan­del be­tref­fen.



Weitere Informationen

Dr. Man­fred Schlös­ser
+49 421 2028704
mschloes@mpi-bre­men.de

Prof. Dr. Ni­co­le Du­bi­lier
Max-Planck-In­sti­tut für Ma­ri­ne Mi­kro­bio­lo­gie
+49 421 2028932
ndu­bi­lie@mpi-bre­men.de


Über die Gordon und Betty Moore-Stiftung
Die Gor­don und Bet­ty Moo­re-Stif­tung, im Jahr 2000 ge­grün­det, ver­sucht die Er­hal­tung der Um­welt, die Pa­ti­en­ten­ver­sor­gung und die wis­sen­schaft­li­che For­schung vor­an­zu­trei­ben. Die Ma­ri­ne Mi­kro­bio­lo­gie In­itia­ti­ve ist be­strebt, das Ver­ständ­nis der ma­ri­nen mi­kro­bi­el­len Ge­mein­schaf­ten zu ver­tie­fen. Als kleins­te und häu­figs­te Or­ga­nis­men spie­len ma­ri­ne Mi­kro­or­ga­nis­men eine ent­schei­den­de Rol­le in den Ozea­nen.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen hier www.moo­re.org.
Fol­low @moo­re­sci­en­ti­fic.

Kontakt:
Gen­ny Biggs
Gor­don and Bet­ty Moo­re Foun­da­ti­on
001-415-205-4241 (m)
gen­ny.biggs@moo­re.org
Die Pres­se­mit­tei­lung der Gor­don and Bet­ty Moo­re Foun­da­ti­on ist hier:
www.moore.org
Das Titelbild der Zeitschrift Nature vom 11. August 2011.
Prof. Dr. Nicole Dubilier
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