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04.11.2011 Hoch­do­tier­te Aus­zeich­nung für Ant­je Boe­ti­us

Prof. Dr. Ant­je Boe­ti­us, Lei­te­rin der HGF-MPG-Brü­cken­grup­pe am Al­fred-We­ge­ner-In­sti­tut für Po­lar- und Mee­res­for­schung in der Helm­holtz-Ge­mein­schaft und am Max-Planck-In­sti­tut für Ma­ri­ne Mi­kro­bio­lo­gie und Pro­fes­so­rin für Geo­mi­kro­bio­lo­gie an der Uni­ver­si­tät Bre­men hat vom Eu­ro­päi­schen For­schungs­rat die Zu­sa­ge über För­der­gel­der in Höhe von rund 3,4 Mil­lio­nen Euro er­hal­ten.
 
„Wir wis­sen seit lan­gem, dass in je­dem Gramm Schlamm aus der Tief­see über eine Mil­li­ar­de Bak­te­ri­en­zel­len le­ben. Seit kur­zem aber erst wis­sen wir, dass die sel­be Men­ge Schlamm bis zu 10.000 Ar­ten Mi­kro­or­ga­nis­men ent­hält, von de­nen die meis­ten un­be­kannt sind. Vie­le von ih­nen sind wah­re Hun­ger­künst­ler und kön­nen aus je­dem noch so klei­nen Al­gen­rest, der in die Tie­fe rie­selt, En­er­gie ge­win­nen und Bio­mas­se auf­bau­en. Wie sie das al­ler­dings ma­chen, ist noch im­mer ein Rät­sel und von gro­ßer Be­deu­tung für den glo­ba­len Koh­len­stoff­kreis­lauf, die geo­lo­gi­schen Ab­la­ge­rungs­pro­zes­se und die Viel­falt des Le­bens am Mee­res­bo­den“, sagt Ant­je Boe­ti­us über ihr For­schungs­feld.
Die Wis­sen­schaft­le­rin und ihre Kol­le­gen vom Al­fred-We­ge­ner-In­sti­tut und dem Max-Planck-In­sti­tut un­ter­su­chen seit Jah­ren am Tief­see-Ob­ser­va­to­ri­um HAUS­GAR­TEN in der Fram­stra­ße die Le­bens­ge­mein­schaf­ten am ark­ti­schen Mee­res­grund. Mit dem „Ad­van­ced Grant“ wür­digt der Eu­ro­päi­sche For­schungs­rat ihre Ar­beit und gibt ihr die Chan­ce, die win­zi­gen Ab­fall­ver­wer­ter im Mee­res-Se­di­ment noch de­tail­lier­ter zu er­for­schen – vor al­lem mit neu­en, in­no­va­ti­ven Me­tho­den: „Ich freue mich sehr über die­se För­de­rung. Durch sie kön­nen wir zum Bei­spiel am HAUS­GAR­TEN mo­der­ne Un­ter-Eis-Ro­bo­ter in der Tief­see ein­set­zen. Au­ßer­dem wol­len wir mit­hil­fe neu­er mo­le­ku­la­rer Tech­ni­ken nach un­be­kann­ten Bak­te­ri­en­ar­ten su­chen und ver­ste­hen was sie tun“, sagt die Wis­sen­schaft­le­rin.
Ihr For­schungs­pro­jekt, das vom For­schungs­rat mit der Höchst­sum­me von rund 3,4 Mil­lio­nen Euro ge­för­dert wird, heißt „ABYSS – As­sess­ment of bac­te­ri­al life and mat­ter cy­cling in deep-sea sur­face se­di­ments“ und setzt auf die Ko­ope­ra­ti­on ver­schie­de­ner For­schungs­ein­rich­tun­gen. Ant­je Boe­ti­us: „Die­se Aus­zeich­nung er­laubt mir, mit ei­nem Netz­werk fan­tas­ti­scher Wis­sen­schaft­ler zu­sam­men­zu­ar­bei­ten.“ Zu ih­nen zäh­len so­wohl For­scher vom MA­RUM (Zen­trum für Ma­ri­ne Um­welt­wis­sen­schaf­ten an der Uni­ver­si­tät Bre­men) als auch Wis­sen­schaft­ler vom Max-Planck-In­sti­tut für Ma­ri­ne Mi­kro­bio­lo­gie, von den Uni­ver­si­tä­ten in Ol­den­burg, Wien, Ko­pen­ha­gen so­wie vom US-ame­ri­ka­ni­schen Mee­res­for­schungs­in­sti­tut Woods Hole.
Der Start des weg­wei­sen­den Tief­see­for­schungs­pro­jek­tes ist für das kom­men­de Jahr ge­plant. Ein Groß­teil der Un­ter­su­chun­gen wird Ant­je Boe­ti­us auf See und am Tief­see-Ob­ser­va­to­ri­um des Al­fred-We­ge­ner-In­sti­tuts vor­neh­men. „Wir For­scher müs­sen im­mer noch zu den Bak­te­ri­en hin­ab­tau­chen, denn die meis­ten las­sen sich nicht im La­bor kul­ti­vie­ren“, so die Wis­sen­schaft­le­rin.
Für Rück­fra­gen er­rei­chen Sie Frau Prof. Dr. Boe­ti­us hier:

Gruppenleiterin

HGF MPG Brückengruppe für Tiefsee-Ökologie und -Technologie

Prof. Dr. Antje Boetius

MPI für Marine Mikrobiologie
Celsiusstr. 1
D-28359 Bremen

Raum: 

1337

Telefon: 

+49 421 2028-8600

Prof. Dr. Antje Boetius


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