- Press Office
- Antje Boetius receives German Environmental Award
Antje Boetius receives German Environmental Award
Vor rund 1.200 Gästen erhielt Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven und Leiterin der HGF-MPG-Brückengruppe für Tiefseeökologie und -Technologie am Bremer Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, im Kongress-Zentrum der Messe Erfurt von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt überreicht. „Sie haben dazu beigetragen, dass wir sehr viel mehr wissen über die Bedeutung der Ozeane, vor allem über den Zusammenhang und die Wechselwirkungen von Polareis und Weltklima", hob Frank-Walter Steinmeier in seiner Laudatio auf die Preisträgerin hervor. In Anspielung auf ihr wissenschaftliches Spezialgebiet, die Tiefsee, bedankte er sich bei der AWI-Direktorin für eine „Forschung mit Tiefgang, Herzblut und die wunderbare Gabe, Forschung so zu erklären, dass auch Laien sie verstehen können."
Bei einer gemeinsamen Reise nach Finnland im September dieses Jahres habe er beispielsweise gelernt, so der Bundespräsident,"dass Bakterien in diesen geheimnisvollen Gefilden der Tiefsee eine ganz wichtige Rolle beim Klimaschutz spielen, weil sie Methan abbauen und ganz entscheidend dazu beitragen, dass sich die Atmosphäre nicht noch schneller aufheizt. Sie, Frau Boetius, lassen dabei keinen Zweifel daran, wie weit der Klimawandel schon vorangeschritten ist. Und Sie lassen keinen Zweifel an der Dringlichkeit unseres Handelns."
Im Gespräch mit der Moderatorin und Tagesschau-Sprecherin Judith Rakers unterstrich Antje Boetius diese Dringlichkeit unter anderem mit einem Stück Eis im Glas, das sie zur Preisverleihung mitgebracht hatte. "Während wir hier sitzen, verändern die Polarregionen sich weiter. Noch während wir unbekanntes Leben in der Tiefsee entdecken, müssen wir bereits Müll zählen.
Vieles verändert sich schneller als unsere Erdsystemmodelle es uns vorhersagen. Der Zeitraum schrumpft, in dem wir noch handeln können", nannte die AWI-Direktorin Gründe, warum der Meeres- und Klimaschutz ihr ein Herzensanliegen ist. Anhand einer ebenfalls mitgebrachten Manganknolle warnte sie außerdem davor, in der Tiefsee die alten Fehler des Raubbaus weiter zu treiben.
"Wenn wir den Meeresboden umpflügen, umwälzen, kaputt machen, um seltene Erden und Metalle zu gewinnen, dann zerstören wir dort wichtige Funktionen, zum Beispiel die Fähigkeit der Kleinstlebewesen, uns im Klimawandel zu unterstützen. Wir müssen es lernen, zu Ende zu denken, systemisch zu denken, Wertschöpfungsketten und ihre Chancen ernst zu nehmen." Und fügte unter dem Applaus des Publikums hinzu: "Deshalb müssen wir auch noch viel mehr in Recycling von Metallen investieren, bevor der Ozean dran ist."
Antje Boetius erhielt den höchstdotierten deutschen Umweltpreis, der in Erfurt zum 26. Mal vergeben wurde, gemeinsam mit einer Gruppe internationaler Abwasser-Experten vom Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ. Die DBU betont damit die Bedeutung der Meere für Klima, Lebensvielfalt und Nahrungsversorgung und warnt vor Klimawandel, Umweltverschmutzung und Überfischung. „Gleichzeitig soll auch der weiteren Forderung der Vereinten Nationen Nachdruck verliehen werden, bis 2030 für die Weltbevölkerung sauberes Wasser zur Verfügung zu stellen und eine angemessene Sanitärversorgung für alle und damit deutlich bessere Lebensbedingungen zu gewährleisten“, betonte der Generalsekretär der DBU, Alexander Bonde.
Die gesamte Veranstaltung ist auf www.dbu.de/live oder www.nano.de zum Nachschauen verfügbar. Hier gibt es auch das Video vom begleitenden Symposium zum Thema „Klimakonferenz in Katowice – Wie erreichen wir die Klimaziele?“
Weitere Informationen zur Preisverleihung gibt es bei der DBU.
Höchstdotierter Umweltpreis Europas
Mit dem Deutschen Umweltpreis der DBU – dem unabhängigen, mit 500.000 Euro höchstdotierten Umweltpreis Europas – werden Leistungen von Personen ausgezeichnet, die vorbildlich zum Schutz und Erhalt der Umwelt beigetragen haben oder in Zukunft zu einer deutlichen Umweltentlastung beitragen werden.
Rückfragen bitte an:
Head of Press & Communications
MPI für Marine Mikrobiologie
Celsiusstr. 1
D-28359 Bremen
Room: |
1345 |
Phone: |