Seitenpfad:
- Presse
- Pressemeldungen 2009
- 02.09.2009 Wissenschaftszug hält in Bremen
- Rede Prof. Dr. Amann 3. September 2009
Rede Prof. Dr. Amann 3. September 2009
Rede von Prof. Dr. Rudolf Amann anlässlich der „Expedition Zukunft“ in Bremen
Donnerstag, 3. September 2009
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Böhrnsen, meine Damen und Herren,
als lokaler Repräsentant der Max-Planck-Gesellschaft heiße ich Sie herzlich willkommen zur Expedition Zukunft! Jetzt ist der Wissenschaftszug also in Bremen und zwar genau dort, wo er hingehört: auf Gleis 8, in die Mitte des Hauptbahnhofs und damit auch in die Mitte unserer Gesellschaft.
Vielen Dank an die Deutsche Bahn, an das Bundesministerium für Bildung und Forschung und alle anderen Sponsoren! Herzlich Willkommen an das Zugteam! Dieser „Expeditionszug“ fährt in den Gleisen eines anderen Zuges, mit dem die Max-Planck-Gesellschaft im letzen Jahr in Indien sehr erfolgreich Werbung für Deutschland und für Forschung made in Germany machte!
Vielleicht kommt es Ihnen angesichts von Internet und elektronischen Medien anachronistisch vor, einen ganz normalen, auf den ersten Blick altmodischen Zug neu auszustatten und als Zukunftsausstellung durch die Republik zu schicken. Aber es geht in unserer virtuellen Welt nichts über das reale Erleben.
Ich freue mich besonders, dass wir die Expedition Zukunft heute offiziell wieder an einem echten Max-Planck-Standort begrüßen können! Bremen hat nämlich seit 1992 sein eigenes Max-Planck-Institut, in dem wir mit unserer Grundlagenforschung im Bereich der Meeresmikrobiologie zu einem der großen Wissenschaftsschwerpunkte in Bremen beitragen, zu den Meereswissenschaften. Unsere Partner sind dabei die beiden Universitäten, die Universität Bremen und der Jacobs University, und unter den vielen außeruniversitären Forschungseinrichtungen vor allem das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung. Kooperation macht stark, und so konnte das Bremer Max-Planck-Institut in den letzten Jahren seinen Teil dazu beigetragen, dass die Universität Bremen auch in der Exzellenzinitiative der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit dem Exzellenzcluster MARUM sehr erfolgreich war. Eine Erfolgsgeschichte ist unsere International Max Planck Research School, in der zur Zeit über 70 Doktoranden aus rund 20 Ländern an ihrer Promotion arbeiten. An unserem MPI haben seit seiner Gründung bereits 125 Wissenschaftler das exzellente Forschungsumfeld für eine erfolgreiche Promotion am Standort Bremen genutzt. Nicht umsonst hat das Bundesland Bremen im Bildungsmonitor 2009 der wirtschaftsnahen „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ im Bundeslandvergleich Rang 6 belegt – nach Rang 15 im Jahr 2004. In den Kategorien „Akademisierung“ – also Hochschulabschlüsse gerechnet auf die Gesamtbevölkerung - und „Internationalisierung“ ist Bremen sogar schon die Nummer Eins.
Ich bin selbst vor 12 Jahren von der TU München an das MPI Bremen gewechselt und konnte so die vorbildlichen Anstrengungen des Senats miterleben, den notwendigen Strukturwandel der Region Bremen und Bremerhaven durch Investitionen in den Bereich der Wissenschaft voranzutreiben. Bremen ist weit gekommen! Die Universität ist national schon fast in der ersten Liga, und einzelne Forschungsbereiche wie die Meeresforschung im DFG-Exzellenzcluster MARUM und am MPI Bremen sind internationale Marken.
Aber zurück zum Zug, was macht ihn besonders? Die „Expedition Zukunft“ richtet – wie der Name schon sagt – ihren Zeitstrahl nach vorne. Sie benennt große Herausforderungen unserer Tage – wie Klima, Energie, Ernährung und Gesundheit. Ich denke, es ist gerade jetzt wichtig, den Blick über die aktuellen Fragen hinweg auf künftige Chancen und Möglichkeiten zu lenken. Denn Forschung und die daraus resultierenden technischen Entwicklungen werden die Welt-von-morgen prägen. Mit der „Expedition Zukunft“ wollen wir Wissenschafter einen Eindruck davon vermitteln, welche Chancen Forschung und Entwicklung eröffnen. Welche dieser Möglichkeiten in Deutschland auch umgesetzt werden sollen, muss eine möglichst gut informierte Gesellschaft in einem demokratischen Prozess selbst entscheiden. Aber nur ein innovationsoffenes und forschungsfreundliches Deutschland kann Schritt halten mit den weltweiten Entwicklungen.
Ich wünsche mir, dass viele Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit zu einem Besuch des Zuges nutzen. Besonders freuen würde mich, wenn die Ausstellung gerade Schülerinnen und Schüler für Forschung begeistern könnte. Denn ihr Wissensdrang wird die nachfolgenden Zeiten prägen.
In diesem Sinne wünsche ich allen Teilnehmern an der „Expedition Zukunft“ im Namen der Max-Planck-Gesellschaft aufregende Einsichten und neue Erkenntnisse! Verbinden möchte ich dies, mit einer Einladung an Schulklassen, aber auch an den normalen Bürger, doch unser Max-Planck-Institut einmal zu besuchen. Herr Dr. Schlösser würde sich über Anmeldungen zum Besuchsprogramm „Mikroben und Meer“ freuen.
Rudolf Amann
Rückfragen bitte an
Prof. Dr. Rudolf Amann, geschäftsführender Direktor
oder an Dr. Manfred Schlösser, Pressesprecher
Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, Celsiusstr. 1, D-28359 Bremen
0421 2