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Neue Max-Planck-Forschungsgruppe am MPIMM: Mikrobielle Metabolismen
"Ich beschäftige mich ganz besonders mit einer Gruppe von Mikroorganismen: den Methanogenen. Die können Methan herstellen, das sowohl ein Treibhausgas als auch ein Biokraftstoff sein kann", sagt Wagner. "Mit meiner Forschungsgruppe möchte ich auf molekularer Ebene verstehen, wie Methanogene in extremen Lebensräumen überleben und wachsen. Wie erzeugen sie so effizient Methan aus unterschiedlichen Kohlenstoffquellen? Wie verwandeln sie Mineralien in elementare Lebensbausteine? Und wie schützen sie sich vor Belastungen durch ihre natürliche Umgebung?"
Tristan Wagner kommt vom Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg zu uns, wo er in der Arbeitsgruppe "Mikrobielle Proteinstruktur" von Seigo Shima tätig war. Er machte sein Doktorat am Institut Pasteur in Paris über die Regulierung des Zitronensäurezyklus in Mykobakterien. Anschließend wechselte er von der Welt der Bakterien in jene der Archaeen und studierte deren Stoffwechsel. Als Mikrobiologe und Biochemiker erforschte er, wie Methanogene Kohlendioxid fixieren und Methan erzeugen, indem er auf struktureller Ebene ihre enzymatischen Mechanismen untersuchte.
"Gleich bei meiner ersten Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie spürte ich die große Dynamik dieses Ortes und konnte sehen, dass es perfekt zu meiner Arbeit passt", betont Wagner. "Das Institut ist ein Vorreiter bei der Identifizierung neuer Mikroorganismen im tiefen Ozean - einer Terra Incognita, in der noch viele Entdeckungen auf uns warten. Dies ist ein echter Schatz für Biochemiker wie mich, die nach neuen Stoffwechselwegen und neuen Enzymen aus frisch charakterisierten Mikroorganismen suchen. Als Strukturbiologe freue ich mich besonders darauf, mit den anderen Teams des Max-Planck-Instituts in Bremen zusammenzuarbeiten - die Stoffwechselwege, die sie erforschen, näher kennenzulernen und nach ungeahnten Enzymen zu suchen. Außerdem wird dieses Institut auch meine Perspektive erweitern, um aus der atomaren Welt herauszukommen und ein globales Bild auf der Ebene der Ökosysteme zu bekommen."
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Gruppenleiter
MPI für Marine Mikrobiologie
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