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Hermann-Neuhaus-Preis für Arjun Chennu
Eine Vielzahl globaler und lokaler Stressfaktoren bedroht Korallenriffe und andere wesentliche Lebensräume im Meer. Die Beobachtung dieser Lebensräume durch Unterwasser-Vermessung ist daher unerlässlich. Sie ist jedoch mit erheblichem logistischem und technischem Aufwand verbunden.
Arjun Chennu und ein Forscherteam vom Bremer Max-Planck-Institut und dem Australian Institute for Marine Sciences in Townsville, Australien, haben eine neue Methode entwickelt, die objektive, schnelle und kosteneffiziente Untersuchungen dieser Lebensräume ermöglicht. Das Unterwasserinstrument namens HyperDiver macht detaillierte spektrale Bilder und erstellt gleichzeitig topografische Profile von Korallenriffen. Maschinelles Lernen wird zur automatisierten Analyse der Artenvielfalt eines Korallenriffs genutzt. Die Daten, die der HyperDiver sammelt, können zudem genutzt werden, um Pigmentierung und Ausbleichen der Korallen zu bestimmen. So kann der Gesundheitszustand eines Riffs deutlich weniger aufwändig bestimmt werden, als dies bisher möglich war.
Hermann-Neuhaus-Preis
Der Hermann-Neuhaus-Preis wird dieses Jahr zum ersten Mal vergeben. Der Preis würdigt herausragende Postdoktorandenleistungen in der angewandten Forschung und ermöglicht es den Preisträgern, das Anwendungspotenzial ihrer Forschung weiter zu entwickeln. Er wird von der Max-Planck-Förderstiftung zu Ehren des Unternehmers und Mäzens Hermann Neuhaus vergeben.
Neuhaus erarbeitete sich sein Vermögen mit dem, was die Gesellschaft täglich nutzt und jeder kennt – die dunkelgraue SULO Abfalltonne. Als großzügigster Mäzen der Max-Planck-Gesellschaft ist er Träger der Harnack-Medaille, ihrer höchsten Auszeichnung.
„Mich interessieren die Zusammenhänge zwischen der Struktur und der Funktion mariner Lebensräume“, so Chennu. „Durch die Entwicklung von Techniken, mit denen wir Ökosysteme erforschen können, ohne sie zu stören, wollen wir ihr ganzheitliches Verhalten besser verstehen. Je früher wir unsere Beobachtungen der Meeressysteme erweitern können, desto besser können wir sie in einem sich verändernden Klima erfassen und reagieren.“
„Ich freue mich sehr über die Verleihung des Hermann-Neuhaus-Preises“, sagt er. „Ich werde das Preisgeld nutzen, um auch in Zukunft unsere Forschungsarbeit zur Ökologie der Meere weiter auszubauen.“
Mittlerweile ist aus dem Projekt die Firma HyperSurvey GmbH hervorgegangen, um die Vorteile der schnellen Überwachung von Ökosystemen einer breiteren Zielgruppe zugänglich zu machen. Chennu begleitet Hypersurvey als Mentor.
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