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Neue Max-Planck-Forschungsgruppe am MPIMM: Archaea Virologie

25.04.2019

Seit dem 18. März 2019 ist das Bremer Max-Planck-Institut um eine Forschungsgruppe reicher: Unter der Leitung von Susanne Erdmann dreht sich dort alles um Viren, die Archaeen befallen.

Die frischgebackene Gruppenleiterin Dr. Susanne Erdmann ist weit gereist und kommt nun von der anderen Seite der Welt zu uns: Nach ihrer Promotion und einem PostDoc an der Universität Kopenhagen, Dänemark, zog sie nach Australien, um ihre Forschungen an der University of New South Wales und der University of Technology, Sydney, fortzusetzen. Von dort geht es nun ans MPIMM nach Bremen.

Susanne Erdmann auf der Suche nach Archaeen-Viren an einem Salzsee in Australien (© Susanne Erdmann)
Susanne Erdmann auf der Suche nach Archaeen-Viren an einem Salzsee in Australien (© Susanne Erdmann)

Schon mehr als ein Jahrzehnt beschäftigt sich Susanne Erdmann mit Viren, die Archaeen – eines von drei Reichen im Stammbaum des Lebens – infizieren. Diese archaeischen Viren unterscheiden sich sehr stark von Viren, die Bakterien und Eukaryonten (die beiden anderen Reiche) befallen. Ihre Entdeckung eröffnete eine ganz neue, faszinierende Welt der Virologie. "Lange Zeit war man der Meinung, dass Archaeen nur in extremen Lebensräumen wie beispielsweise heißen und hydrothermalen Quellen oder sehr salzigen Seen leben", erklärt Erdmann. Der größte Teil der bisher isolierten archaeischen Viren stammt aus solchen Lebensräumen. "Heute wissen wir aber, dass Archaeen und ihre Viren auch in gemäßigten Umgebungen wie dem Ozean eine sehr wichtige Rolle spielen. Trotzdem wurden bisher keine Archaeen-Viren aus dem Meer isoliert." Hier bietet sich also ausreichend Stoff für Erdmanns Forschungen.

"Das Max-Planck-Institut in Bremen mit seiner beeindruckenden Kompetenz im Bereich der marinen Mikrobiologie bietet mir die tolle Gelegenheit, im Ozean nach und an Archaeen-Viren zu forschen und dadurch unser Wissen im Bereich der Archaea-Virologie deutlich zu erweitern", so Erdmann.

Ein Forschungsschwerpunkt der neuen Gruppe ist die Beziehung der Viren zu sogenannten Membranvesikeln. "Während meiner Arbeit an hypersalinen (sehr salzigen) antarktischen Seen habe ich ein neues, virenähnliches Element entdeckt: die sogenannten Plasmidvesikel oder PVs", erklärt Erdmann. "Mit deren Hilfe können wir spannende Informationen über die Entwicklung der Viren im Laufe der Evolution gewinnen." Die Evolution der Viruspartikel scheint eng verbunden zu sein mit diesen Membranvesikeln, die von allen lebenden Zellen produziert werden und eine Reihe wichtiger Funktionen in der Kommunikation und Wechselwirkung mit der Umwelt erfüllen – einschließlich des Schutzes vor Virusinfektionen. "Wir werden die Membranvesikelbildung in Archaeen, die Bildung von Plasmidvesikeln und die Wechselwirkungen zwischen Membranvesikeln und Viren detailliert untersuchen."

Auch der geschäftsführende Direktor des MPIMM, Rudolf Amann, heißt Susanne Erdmann herzlich willkommen: "Wir freuen uns sehr, Susanne Erdmann an unserem Institut begrüßen zu dürfen und schon bald mit ihr zusammen spannende Forschungsergebnisse zu erzielen und neue Einblicke in die Welt der archaeischen Virologie zu gewinnen", so Amann.

Elektronenmikroskopisches Bild eines Viruspartikels, das an ein Membranvesikel gebunden ist. (© Susanne Erdmann)
Elektronenmikroskopisches Bild eines Viruspartikels, das an ein Membranvesikel gebunden ist. (© Susanne Erdmann)

Weiterführende Informationen:

Rückfragen bitte an:

Gruppenleiterin

Susanne Erdmann

MPI für Marine Mikrobiologie
Celsiusstr. 1
D-28359 Bremen

Raum: 

2127

Telefon: 

+49 421 2028-7340

Susanne Erdmann

Pressereferentin

Dr. Fanni Aspetsberger

MPI für Marine Mikrobiologie
Celsiusstr. 1
D-28359 Bremen

Raum: 

1345

Telefon: 

+49 421 2028-9470

Dr. Fanni Aspetsberger
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