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Ei­leen Krö­ber wird Emmy-Noe­ther-Nach­wuchs­grup­pen­lei­te­rin

24.04.2023

Die Wissenschaftlerin Eileen Kröber, aktuell als PostDoc in der Abteilung Symbiose am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen tätig, hat sich erfolgreich um die Gründung einer Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe beworben. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert die neue Gruppe über sechs Jahre mit insgesamt knapp 1,8 Millionen Euro. Wir gratulieren ganz herzlich zu dieser tollen Leistung und freuen uns auf die Zusammenarbeit!

Ei­leen Krö­ber be­schäf­tigt sich in ih­rer For­schung mit or­ga­ni­schen Schwe­fel­ver­bin­dun­gen, wel­che in un­se­ren Mee­ren pro­du­ziert wer­den und eine wich­ti­ge Rol­le beim Kli­ma­wan­del spie­len. Die­se Ver­bin­dun­gen ent­ste­hen in gro­ßen Men­gen in See­gras­wie­sen, Man­gro­ven und Ko­ral­len­rif­fen – Le­bens­räu­me, in de­nen vie­le Wür­mer und Mu­scheln ihre Nah­rung mit­hil­fe sym­bio­ti­scher Bak­te­ri­en ge­win­nen. Hier setzt Krö­bers For­schung an: Bis­her ist nicht be­kannt, in­wie­weit sol­che Sym­bio­sen die kli­ma­ab­küh­len­den Schwe­fel­ver­bin­dun­gen als En­er­gie- und Schwe­fel­quel­le nut­zen und ihre Ab­ga­be in die Um­welt ver­rin­gern.


„Ich freue mich sehr, mei­ne For­schung im Rah­men ei­ner Emmy-Noe­ther-Grup­pe vor­an­trei­ben zu kön­nen“, sagt Krö­ber. „Die Rück­mel­dun­gen der Gut­ach­te­rin­nen und Gut­ach­ter wa­ren rund­um po­si­tiv.“ So lau­tet das Ur­teil aus ei­nem Gut­ach­ten bei­spiel­wei­se fol­gen­der­ma­ßen: „Ich un­ter­stüt­ze die­ses Pro­jekt von gan­zem Her­zen als ei­nen der bes­ten Vor­schlä­ge, die ich seit lan­gem ge­le­sen habe, und der eine Fi­nan­zie­rung in ho­hem Maße ver­dient.“ Auch von Sei­ten der geld­ge­ben­den Deut­sche For­schungs­ge­mein­schaft (DFG) wird be­tont, dass Krö­bers The­ma­tik „hoch­in­ter­es­sant und ak­tu­ell ist und äu­ßerst re­le­van­te, bis­her ver­nach­läs­sig­te Fra­ge­stel­lun­gen im Be­reich der Mee­resöko­lo­gie be­han­delt“.

Eileen Kröber
Eileen Kröber, frisch gebackene Leiterin einer Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe. © Alina Esken/Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie

„Wir be­glück­wün­schen Ei­leen Krö­ber zu die­ser wohl­ver­dien­ten För­de­rung und sind stolz, eine so her­aus­ra­gen­de Wis­sen­schaft­le­rin an un­se­rem In­sti­tut be­her­ber­gen zu dür­fen“, sagt Ni­co­le Du­bi­lier, Di­rek­to­rin am Max-Planck-In­sti­tut für Ma­ri­ne Mi­kro­bio­lo­gie. „Wir freu­en uns schon auf die span­nen­den For­schun­gen, die wir nun ge­mein­sam durch­füh­ren kön­nen.“

Kon­kret will Krö­ber in der nun ins Le­ben ge­ru­fe­nen Emmy-Noe­ther-Nach­wuchs­grup­pe er­for­schen, wie or­ga­ni­sche Schwe­fel­ver­bin­dun­gen zur Er­näh­rung von Sym­bio­sen bei­tra­gen. „Ob­wohl die Be­deu­tung die­ser Ver­bin­dun­gen für die Bio­lo­gie und Öko­lo­gie der Mee­re zu­se­hends klar wird, ist er­staun­li­cher­wei­se nicht be­kannt, ob sie von Sym­bio­sen zwi­schen Bak­te­ri­en und Mee­res­tie­ren ge­nutzt wer­den kön­nen“, er­klärt Krö­ber. „Mei­ne ers­ten Er­geb­nis­se zei­gen, dass or­ga­ni­sche Schwe­fel­ver­bin­dun­gen für die Er­näh­rung der Sym­bio­se­part­ner wich­tig sind. Um ein tie­fe­res Ver­ständ­nis ih­rer Be­deu­tung zu ge­win­nen, wer­de ich eine Viel­zahl ver­schie­de­ner mo­derns­ter Me­tho­den nut­zen, bei­spiels­wei­se Me­ta­tran­skrip­to­mik, -pro­teo­mik und -bo­lo­mik, ge­kop­pelt mit Ex­pe­ri­men­ten im La­bor.“

Nach ih­rem Stu­di­um in Senf­ten­berg und Dres­den hat Ei­leen Krö­ber 2016 an der Uni­ver­si­tät War­wick in Groß­bri­tan­ni­en pro­mo­viert. Seit­dem war sie als Post­Doc am Leib­niz-Zen­trum für Agrar­land­schafts­for­schung (ZALF) in Mün­che­berg und am Max-Planck-In­sti­tut in Bre­men ak­tiv. Ins­ge­samt konn­te Krö­ber mit dem Pro­jekt 1,77 Mil­lio­nen Euro für ihre ge­plan­te For­schung am Max-Planck-In­sti­tut für Ma­ri­ne Mi­kro­bio­lo­gie ein­wer­ben. Die För­de­rung um­fasst die Mit­tel für vier Dok­to­ran­din­nen, die Krö­ber bei ih­rer Ar­beit un­ter­stüt­zen wer­den.

Pro­jekt­part­ner:in­nen

  • Prof. Dr. Nicole Dubilier, Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, Abteilung Symbiose, Bremen, Deutschland
  • Dr. Manuel Liebeke, Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, Forschungsgruppe Mikrobielle Metabolismen, Bremen, Deutschland
  • Dr. Laetitia Wilkins, Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, Forschungsgruppe Öko-Evolutionäre Interaktionen, Bremen, Deutschland
  • Prof. Dr. Hendrik Schäfer, University of Warwick School of Life Sciences, Gibbet Hill Campus, CV4 7AL Coventry, Großbritannien
  • Prof. Dr. Jonathen Todd, University of East Anglia School of Biological Sciences, Norwich Research Park, NR4 7TJ Norwich, Großbritannien
  • Prof. Dr. Jillian Petersen, Universität Wien, Department of Microbiology and Ecosystem Science, 1030 Wien, Österreich

Über das Emmy-Noe­ther-Pro­gramm

Das Emmy Noe­ther-Pro­gramm er­öff­net her­aus­ra­gend qua­li­fi­zier­ten Nach­wuchs­wis­sen­schaft­le­rin­nen und Nach­wuchs­wis­sen­schaft­lern die Mög­lich­keit, sich durch die ei­gen­ver­ant­wort­li­che Lei­tung ei­ner Nach­wuchs­grup­pe über ei­nen Zeit­raum von sechs Jah­ren für eine Hoch­schul­pro­fes­sur zu qua­li­fi­zie­ren. Emmy Noe­ther (1882–1935) war die her­aus­ra­gends­te Ma­the­ma­ti­ke­rin des 20. Jahr­hun­derts und eine der ers­ten deut­schen Wis­sen­schaft­le­rin­nen, die sich ha­bi­li­tier­ten. Sie war auch eine der zahl­rei­chen For­schen­den, die we­gen ih­rer jü­di­schen Ab­stam­mung aus Deutsch­land emi­grie­ren muss­ten.

Rück­fra­gen bit­te an:

Group Leader

Emmy-Noether-Forschungsgruppe für Organoschwefel-Kreislauf

Dr. Eileen Kröber

MPI für Marine Mikrobiologie
Celsiusstr. 1
D-28359 Bremen

Raum: 

3242

Telefon: 

+49 421 2028-8250

Dr. Eileen Kröber

Pressereferentin

Dr. Fanni Aspetsberger

MPI für Marine Mikrobiologie
Celsiusstr. 1
D-28359 Bremen

Raum: 

1345

Telefon: 

+49 421 2028-9470

Dr. Fanni Aspetsberger
 
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